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Künstler:in
Andreas Greiner
Andreas Greiner (geb. 1979 in Aachen) hat Medizin mit dem Schwerpunkt Anatomie und freie Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei studiert. In seinen Werken verwendet er eine breite Palette von Medien. Seine Arbeiten thematisieren die Beziehung des Menschen zu seiner belebten und unbelebten Umwelt, seine Einflussnahme auf die Entwicklung und Gestalt der Natur, biologische und natürliche Wachstumsprozesse sowie übergreifend die Dichotomie von Natur und Kultur.
Für die Arbeit „Heinrich“ kaufte der Künstler im Herbst 2015 ein Hybridhuhn, das nordöstlich von Berlin in einer Hähnchenmastanlage geschlüpft ist und übergab es an einen Kinderbauernhof, wo es seine restliche Lebenszeit als „lebendes Kunstwerk – gefiederte Skulptur“ verbrachte. In der Stadtgalerie Kiel sind ein Porträtfoto des Tieres sowie der Vertrag ausgestellt, den Andreas Greiner mit dem Kinderbauernhof über den Verbleib des Huhns abgeschlossen hatte. Das Huhn starb im Januar 2016. Greiner hat danach zusammen mit Wissenschaftler*innen geforscht, unter anderem anhand von Röntgenbildern und Autopsien, um die Todesursachen des Huhns zu entdecken. Im selben Jahr entstand anlässlich der Ausstellung „Agency of the Exponent“ in der Berlinischen Galerie die Skulptur „Monument for the 308″, die im Zoologischen Museum Kiel ausgestellt ist. Ausgangspunkt ist der hochauflösende CT-Scan eines tot aufgefundenen Masthuhns (mit der technischen Bezeichnung Typ ROSS 308), der um das Zwanzigfache vergrößert in einen 3D-Druck übertragen wurde. Das Ergebnis ist eine monumentale Skulptur, welche die Dimensionen eines Dinosaurierskeletts erreicht.