Raul Walch (geb. 1980 in Frankfurt am Main) lebt und arbeitet in Berlin. Jenseits der Grenzen der gängigen Kunstgattungen arbeitet er als Konzeptkünstler und nimmt in seinen Arbeiten die Rolle des Performers oder Forschers ein. Im Vordergrund steht dabei immer die unkonventionelle künstlerische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität, und nicht selten wird das Publikum zum integralen Bestandteil seiner Performances. Seine Werke und spielerischen Aktionen sind oft ephemere Interventionen, die dem Ort, an dem sie stattfinden, eigen sind. Kontext und Alltagspolitik liefern das Rohmaterial für Raul Walchs soziale Skulpturen.

Mehr über Raul

Für die Arbeit „Spherical Semaphores (Genève)“ für die Biennale „(re) connecting.earth (02) - Beyond Water“ wählte Raul Walch vier Boote aus, um ihre alten Segel wiederzuverwenden, sie zu bemalen und die Boote auf dem Genfer See fahren zu lassen. Die neuen Segel müssen sowohl ein anderes Gefühl für den Wind vermitteln – für die Segler*innen – als auch eine neue visuelle Perspektive auf den See – für die Zuschauer*innen, die vom Ufer aus zusehen. Die Wiederverwendung von Stoffen steht im Mittelpunkt von Walchs Arbeit, bei der es sowohl darum geht, natürliche Elemente in den Vordergrund zu rücken als auch zu zeigen, wie die Wiederverwendung von Textilien Objekte vergrößern kann. Anstatt die Segel der Segelboote, die oft weit entfernt von der Innenförde fahren, direkt zu bemalen, was für die Bewohner*innen von Kiel und die Besucher*innen der Ausstellung kaum sichtbar gewesen wäre, fertigte Walch, ebenfalls unter Wiederverwendung von Textilien, ein Mobile an, das im Eingangsbereich der Stadtgalerie Kiel aufgehängt ist.