Künstler:in

Ulrich Behl

Ulrich Behl wurde am 22. September 1939 in Arnswalde (Pommern) geboren. 1961–1964 studierte er an der Pädagogischen Hochschule in Alfeld (Leine) u.a. bei Kurt Schwertfeger. Seit 1965 standen dabei die Handzeichnung als künstlerisches Medium, ab 1967 die Druckgrafik mit Schwerpunkt Lithografie sowie das Phänomen Licht im Vordergrund. 1967–1968 studierte er an der Werkkunstschule in Hannover und 1971–1975 Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Als er sich ab 1977 den Lichtverläufen an geometrischen Strukturen zuwandte, begann seine Zielausrichtung auf die Konkrete Kunst. Seit 1966 war der aktive Zeichner, Grafiker und Objektkünstler deutschlandweit mit Einzelausstellungen vertreten. Seine Arbeiten gehören zu vielen öffentlichen Sammlungen als auch zur Kunst im öffentlichen Raum in Deutschland. 1993 wurde er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1995 nahm er an der Biennale in Venedig teil und war 1997 Ehrengast der Villa Massimo, Rom. 2002 gründete er die Kieler Ateliergemeinschaft neunziggrad-kiel. 2016 erhielt er den Kultur- und Wissenschaftspreis der Stadt Kiel. Ulrich Behl lebte und arbeitete in Kiel, wo er am 1. September 2021 verstarb.

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Ulrich Behl

Die Wasserfläche des Kleinen Kiel bietet für eine Installation des Kieler Künstlers Ulrich Behl nicht nur die Bühne, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil ihrer Wirkung. Denn 24 (ursprünglich 27) kleine Körper aus Aluminium treiben während der Sommermonate im Wasser und werden dort von Wind und Wellen bewegt. Durch die ständig wechselnden Positionen und die Licht- und Schattenspiele erscheinen sie wie ein Bestandteil des Gewässers und der umgebenden Natur. Je nach Blickrichtung und Witterung beziehen sie auch die spiegelnde Fläche des Wassers und die Seevögel mit ein. Die Schwimmkörper folgen der Formensprache der Mathematik: Jedes Element ist als Tetraeder konstruiert und zeigt oberhalb der Wasseroberfläche drei dreieckige Flächen in unterschiedlichen Größen. Die strenge Klarheit jedes einzelnen Körpers löst sich in der zufälligen Anordnung aller Elemente durch Gruppierungen, optische Überlagerungen und die wechselnde Ausrichtung zu immer neuen Bildern auf. Die Installation erinnert aus der Ferne an eine Gruppe von Segelschiffen auf der Kieler Förde und bringt damit das für Kiel so typische maritime Flair mitten in die Stadt.

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